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Social Media: Das unentdeckte Land? Ein bisschen schon. Zwar sind Facebook und Co. aus dem digitalen Alltag nicht mehr wegzudenken, dennoch herrscht an vielen Fronten keine genaue Klarheit, was denn nun mit den neuen Kanälen gemacht werden soll. Der Bereich „Online Shops“ ist eine dieser Fronten. Schon früh wurde versucht, bekannte Shops meist identisch und eins zu eins auf sozialen Netzwerken zu realisieren. So richtig geklappt hat das allerdings nicht. Grund: Nicht der Online Shop muss zum sozialen Netzwerk, das soziale Netzwerk muss zum Online Shop. Facebook, Twitter und Google+ lassen sich hervorragend als Multiplikatoren einsetzen. Man muss eben nur ein sinnvolles Ziel verfolgen und sich dafür eine Strategie konzipieren (lassen). Wie sich das realisieren lässt, zeigt Gastautor Björn Tantau in diesem Artikel.

Kopien von Online Shops funktionieren nicht

Fakt ist: In sozialen Netzwerken haben lieblos hin geklatschte Kopien von Online Shops nichts zu suchen. Das ist kein Mehrwert für die User und auch der Shop wird davon nicht profitieren. Wer das Problem erkannt hat und weiterdenkt, wird schnell darauf kommen, dass es die sozialen Netzwerke sein müssen, die für den Online Shop arbeiten.

Der Traffic, der sich via Facebook und Co. generieren lässt, muss also innerhalb vom sozialen Netzwerk erzeugt werden und außerhalb von sozialen Netzwerken Anwendung finden. Der Online Shop ist das Zentrum der Strategie. Ziel muss sein, den Traffic hier konvertieren zu lassen.

Aus diesem Grund ist es immens wichtig, dass der Online Shop in sozialen Netzwerken präsent ist – nur eben nicht als Shop, sondern als Einkaufserlebnis, über das gesprochen und von dem geschwärmt wird. Brand Building und Markenaufbau sind hier ebenso wichtig wie das Erzeugen von Vertrauen. User auf Facebook und Co. müssen erkennen, dass der Online Shop genau das ist, wonach sie gesucht haben.

Kein Erfolg ohne Social Media Strategie

Und so beinhaltet die Social Media Strategie für einen Online Shop unter anderem auch die Elemente, die für jede „normale“ Website gelten. Exklusive Inhalte können hier eine große Rolle spielen. Wer Mäuse fangen will, braucht Speck.

Der Speck können in diesem Fall exklusive Produkte sein, die der Online Shop zwar anbietet, über die man nur informiert wird, wenn man der Facebook Page des Shops auch folgt. Ein besonderer Service für Fans also. Solche exklusiven Inhalte funktionieren in der Regel besser als Rabatte und Gewinnspiele.

Wer nämlich immer nur auf den eigenen Vorteil aus ist wird nicht so einfach zu einem treuen Fans. Treue Fans wollen sich mit etwas identifizieren, weil sie dauerhafte Mehrwerte genießen können – und somit privilegiert sind. Solche Privilegien gibt es schon immer, auch im Marketing. Man denke an den exklusiven Golf-Verein oder den angesagten Szene-Club, in den man nur reinkommt, wenn man auf der Gästeliste steht.

Exklusive Inhalte sind der Schlüssel

Das Profil eines Online Shops in einem sozialen Netzwerk muss also einen Mehrwert bieten. Der User stellt sich die Frage: „Was springt für mich dabei raus?“ Wenn diese Frage nicht beantwortet werden kann, dann ist das definitiv ein Problem.

Die Social Media Strategie für den Online Shop muss entsprechend gut aufgestellt sein. Was kann man den Usern auf Facebook, Twitter oder Google+ bieten, das es sonst so nicht gibt? Welchen Vorteil hat man, wenn man Fan des Online Shops wird? Und wie kann man es als Anbieter erreichen, das bestehende Fans ihren Freunden von dem Online Shop erzählen?

Exklusive Inhalte spielen auch auf dem Shop selbst eine große Rolle. Wenn ein bestimmter Content aus der Masse hervorsticht, dann wird er mehr geteilt. Diese digitale Mund-zu-Mund-Propaganda lässt sich auszunutzen. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Online Shop auch technisch so gut aufgestellt ist, dass Inhalte von dort möglichst leicht in soziale Netzwerke getragen werden können.

Ist der Online Shop überhaupt „social“?

Ich spreche hier von ganz normalen Social Plug-Ins. Ein „Gefällt mir“-Button, die Möglichkeit zu twittern oder auch die Vergabe eines +1. Klingt simpel? Ist es auch, wenn die technischen Voraussetzungen dahinter stimmen.

So sollte überall dort, wo solche Plug-Ins eingesetzt werden, auch der Hintergrund passen. Via OG-Tags oder schema.org müssen also Informationen hinterlegt werden, die dafür sorgen, dass Inhalte so geteilt werden, dass sie dann, wenn sie in einem sozialen Netzwerk konsumiert werden, auch einen bestimmten Zweck erfüllen.

Im besten Fall ist diese Aufgabe gut gelöst, wenn solche Shares zu mehr Traffic führen. Ist dieser Traffic dann auch noch qualifiziert, dann steigen die Chancen auf weitere Sales. Und mit „qualifiziert“ meine ich, dass man genau die Personen erreicht, die sich auch garantiert oder zumindest mit hoher Wahrscheinlichkeit für das Produkt aus dem Online Shop interessieren.

Fazit

Wenn es darum geht, in einem Online Shop Umsätze zu machen, dann sind soziale Netzwerk eigentlich nur Mittel zum Zweck. So hart es klingen mag. Problematisch bleibt das Thema aber deswegen, weil man sich eben auch um die sozialen Kanäle kümmern muss, um dort qualifizierten Traffic zu ernten – wie oben schon beschrieben.

Die Herausforderung bei Social Media für Online Shops liegt also in der Entwicklung einer zielgerichteten Strategie. Diese Strategie muss dafür sorgen, dass der Online Shop als eigenständiges Konstrukt gestärkt wird und von sozialen Netzwerken profitieren kann.

Gleichzeitig muss der Online Shop aber auch auf Facebook und Co. stattfinden, um dort für echte Mehrwerte, positive Erlebnisse und Vorteile zu sorgen, an denen der User direkt partizipieren kann. Exklusive Inhalte sind hier aus meiner Sicht die sinnvollste Lösung, wenn sie zu den Bedürfnissen der Zielgruppe passen und dafür sorgen, dass der Traffic letztendlich direkt im Online Shop konvertieren kann.

Weitere Informationen zum Thema Social Media Marketing gibt es in unserem Ratgeber zum Thema Social Commerce.